..jestundu
sundera, chelide nageya panira! So schallte es am 11.Oktober aus sämtlichen Lautsprechern
vor dem Palast in Mysore, einer knapp 900.000 Einwohnerstadt Karnatakas, in der das
Fest Dussehra 10 Tage lang gefeiert und mit einer gigantischen Prozession aus
Elefanten, Tänzern und Festwägen abgeschlossen wird.
Natürlich
wollten wir uns dieses Event nicht entgehen lassen und da Mysore sowieso auf
dem Rückweg von unserem Interproject Visit lag, blieben wir eine Nacht dort.
Montag früh
kamen wir mit dem Nachtbus, der zwar den vielversprechenden Namen „Semisleeper“
trug, uns jedoch eine Nacht bescherte, die eher semi als sleep war, in Mysore
an und nutzten den Tag, um uns die Stadt anzuschauen. Gemeinsam mit zwei
Travellern aus Columbien, die wir zufällig kennenlernten, besuchten wir eine
große Park- und Wassserspielanlage, gelegen am Staudamm des Cauveri Rivers.
Den
Abend verbrachten wir auf dem Palastgelände und bestaunten jenes riesige
Gebäude, das zur Dussehrazeit jeden Abend mit abermillionen Lichtern erhellt
wird. Uns erinnerte dieses Spektakel an einen riesigen Weihnachtsmarkt, auch,
weil es unglaublich viele Menschen dorthin zog und der Rückweg in unsere
Unterkunft dementsprechend lange und mühsam war.
Am nächsten
Morgen hieß es allerdings wieder zeitig aufstehen, anstelle von
gemütlich
ausschlafen, da wir unbedingt gute Plätze für die Parade bekommen wollten! Zum
Glück hat sich das frühe Aufstehen gelohnt und wir ergatterten zwei sehr gute,
überdachte Sitzplätze direkt vor dem Palast, von wo aus die Prozession
startete.
Dieser Überstand bot zwar gegen die zunächst prall scheinende Sonne
Schutz, half jedoch bei dem sintflutartigen Regen, der kurz vor Start der
Parade einsetzte, leider nicht mehr und wir waren in Kürze , trotz Plastikstühlen
als Regenschirmersatz, komplett durchnässt.
Dennoch blieb die Stimmung super
und wir bewunderten die geschmückten Elefanten, Tänzer- und Musikgruppen sowie
dutzende Festwägen. Vergleichbar ist diese Parade mit einem 4 stündigen
Karnevals-Umzug in Deutschland. Nachdem die Prozession mit einem letzten
Elefanten samt Hindustatue abgeschlossen wurde, mussten wir uns erneut durch
die Menschenmassen zum Bahnhof kämpfen, wo wir mit dem Bus zwar sehr geschafft,
aber unglaublich zufrieden und um zahlreiche neue Eindrücke bereichert zurück
in unsere Heimat aufbrachen.
Wieder
einmal haben wir festgestellt, dass sich eine indische Großstadt doch recht
stark von einer indischen Kleinstadt, wie zum Beispiel Tarikere, unterscheidet.
Nicht nur was die Einwohnerzahl und den dementsprechend stärkeren Verkehr und
das breitere Freizeitangebot angeht, sondern auch der Lebensstil und die
Kleidungsgewohnheiten ähneln sehr stark denen in einer europäischen Metropole. Hier
fühlten wir uns in unseren Chudis zum ersten Mal fehl am Platz, zwischen all
den jungen Inderinnen in Top und Jeans.
So, für Touristen unüblich gekleidet,
war es auch kein Wunder, dass wir gleich zweimal von indischen
Fernsehjournalisten angesprochen wurden, die uns jeweils in kurzen Interviews
über unsere Zeit in Mysore und Meinung über die Parade befragten. Und unsere
Antwort? Tumba cenagide!
(Kannada
für „sehr schön!“)
Mysuru
Dussehra...
Jestundu
sundera, chelide nageya panira! That´s the way it sounded out of many speakers
in front of Mysore´s palace on 11th of October. Mysore is an 900.000 inhabitant big Indian city where the festival Dussehra is celebrated 10 days long after which
a giant procession with elephants, dancers takes place.
Of
course, we didn´t want to miss this event and since Mysore was located on the
travel route back from our interproject visit, we stayed there for one night. On
Monday morning we reached Mysore with a nightbus that was actually described as
a “semi-sleeper” but in which our night was more semi than sleep. In Mysore we
spent the day together with two travelers from Columbia we in met incidentally
the morning. We visited a grand park with lots of water fountains and in the evening we went to the palace which is lightened during Dussehra
time with millions of little lamps. It reminded us of a very big German
Christmas market also because so many people came there and the way back to our
place where we slept took a long time.
The
next day we got up very early again to get a good place to see the parade. In
the end we were very lucky and found two very nice seats that where located
under a shelter directly in front of the palace where the procession started.
Even though the sun was shining the whole morning, suddenly very heavy rain
falls started when the parade just had started. Unfortunately, our shelter was
no help and we were completely wet after a few minutes. But our mood didn´t
turn bad and we enjoyed watching the decorated elephants, dancers and musicians. The procession can be compared to a German carnival parade that
takes about 4 hours. After the parade has finished with a last elephant that
carried a hindu-statue we walked back to the bus stand through the crowded
streets. We left Mysore that evening very sleepy but also very happy and
staffed with lots of new experiences!
Once again
we noticed that there are many differences between big Indian cities and small
towns like Tarikere. It´s not just the larger number of inhabitants or that you
have more possibilities to spent your free time but it´s also about lifestyle
and clothing habits that are quite similar to European metropolises. Here in
Mysore we felt a bit uneasy in our Chudis for the very first time, between all
the young Indian girls wearing jeans and tops. So it was no surprise that two
Indian journalists from different TV channels talked to us in two short
interviews in which they asked us about our time in Mysore and opinion about
the parade. And our answer? Tumba cenaggide! (Kannada for “very good!”)