6 Uhr
morgens, der Wecker klingelt. Im Halbschlaf ins Badezimmer taumeln, den ersten
Toilettengang des Tages verrichten und anschließend eine warme Dusche genießen
um richtig wach zu werden. Nach dem Morgenkaffee folgt der zweite Gang ins
Badezimmer, um noch schnell die Zähne vor dem Aufbruch zu putzen.
Der Nachbarbundesstaat Tamil Nadu verfügt aufgrund seiner geografischen Lage am Ende des Flusses Kaveri über noch weniger Wasserkapazitäten, weswegen er auf Lieferungen aus anderen Teilen Indiens angewiesen ist.
Zwar hatten wir in Deutschland immer im Hinterkopf, dass es an anderen Orten auf der Welt nicht so viel und unbeschränkt Wasser gibt, aber so deutlich wie in den letzten Tagen und Wochen haben wir das wohl nie gespürt. Grob geschätzt hat sich unser Wasserverbrauch um 100 Liter verringert und wir benötigen durchschnittlich am Tag jeweils ca. 20-25 Liter (6 Liter für Essen/Trinken und Abspülen, 10 Liter Klospülung, 6 Liter Körperpflege/Duschen mit Eimer).
About a livelihood that runs out...
Für viele ein
alltägliches Morgenritual, bei dem der unbeschränkte Trinkwasserzugang zumeist
als selbstverständlich betrachtet wird. Doch Moment mal! Nicht alle von uns
haben 24 Stunden am Tag unbegrenzten Zugang zu sauberem Wasser. Einfach den
eigenen Hahn aufdrehen und das frische Nass für jegliche Zwecke verwenden, das
ist für viele nicht die Realität.
Auch
während der letzten eineinhalb Monate hier in Indien bekamen wir immer wieder
mit, was für ein wertvolles Gut Wasser doch ist.
Das Wasser
aus der Leitung können wir nicht einfach trinken, ohne dass es zuvor abgekocht
oder gefiltert wurde. Dieser Umstand ist jedoch reine Gewöhnungssache und
schadet schlimmstenfalls bloß der eigenen Bequemlichkeit. Das weitaus größere
Problem ist die allgemeine Wasserknappheit.
Gerade hier
im Bundesstaat Karnataka bekommen wir von dieser selbst viel mit. Aufgrund des
in den letzten Jahren immer schwächer gewordenen, beziehungsweise dieses Jahr
beinahe gänzlich ausfallenden Monsunregens, leidet vor allem die große Anzahl der
Landwirte, sind ihre Felder doch auf jene natürliche Bewässerungsart
angewiesen. Infolge dessen kam es bereits zu mehreren Ernteausfällen und auch
die Trinkwasserreserven werden knapper.
Darüber
hinaus kommt zu dieser misslichen Lage dieses Jahr ein weiteres Erschwernis
hinzu:Der Nachbarbundesstaat Tamil Nadu verfügt aufgrund seiner geografischen Lage am Ende des Flusses Kaveri über noch weniger Wasserkapazitäten, weswegen er auf Lieferungen aus anderen Teilen Indiens angewiesen ist.
Aus diesem Grund gibt Karnataka seit Jahren Wasser an
Tamil Nadu ab.
2016 stimmte die Regierung Karnatakas einer Erhöhung der zu
liefernden Mengen zu, was vor dem Hintergrund des allgemeinen Wassermangels zu
Karnataka-weiten Unruhen, Protesten und Streiks führte.
Davon bekamen auch wir
natürlich einiges mit, die Meldungen in den indischen Nachrichten über Opfer
und Schäden bei Aufständen und der Bundesstaat-weite Streik von Geschäften,
öffentlichen Verkehrsmitteln und Einrichtungen, sind nur ein par Beispiele.
Aber nicht
nur hier in Indien ist die zunehmende Wasserknappheit ein ernstes Problem. Viel
mehr handelt es sich um ein globales Thema, das uns alle etwas angeht. Egal ob
in Asien, Afrika, Ozeanien, Amerika oder in Europa; überall gibt es bereits
teilweise stärkere, teilweise schwächere Auswirkungen.
Die abgedrehten Duschen
an einigen Stränden auf Mallorca, die schlimmste Dürre seit 1200 Jahren zu
Beginn des Jahres in Kalifornien oder der akute Wassermangel in Äthiopien sind
nur einige alarmierende Beispiele für eine Situation, die sich in den kommenden
Jahren für uns alle verschlechtern wird und uns schon jetzt betrifft.
So befassen
sich zahlreiche Prognosen und Statistiken mit der zukünftigen Entwicklung der
weltweiten Wasservorkommen, zum Beispiel die im Oktober 2015 in der Rubrik Umwelt erschienene Prognose der
Wochenzeitung „Die Welt“. Diese sagt schon für 2050 unter anderem auch für
Mitteleuropa einen spürbaren Wassermangel sowie höchstproblematische
Verhältnisse in vielen anderen Regionen der Erde voraus.
Quelle: https://www.welt.de/img/wissenschaft/umwelt/mobile114678599/1717933307-coriginal-w2500/Wassermangel-22-03-2012.jpg
(Stand: 15.09.2016)
Ratschläge
wie „Wasserhahn während des Zähneputzens nicht laufen lassen“ oder „unnötig
langes Duschen vermeiden“ sind den meisten Menschen bekannt, doch damit ist das
Problem noch längst nicht gelöst und unsere Zukunft gesichert. Nicht ohne Grund
heißt es oft, der Dritte Weltkrieg werde um die letzten Wasserressourcen
geführt werden.
Konfrontiert
mit dieser Problematik, fanden wir es ganz interessant uns zu informieren, wie
sich der tägliche Wasserverbrauch in Deutschland durchschnittlich zusammensetzt.
Die meisten Liter verbraucht man wohl für die tägliche Körperpflege, ganze 44
Liter laufen hier im Schnitt täglich den Abfluss hinunter, dicht gefolgt von
den 33 Litern für die Toilettenspülung. Auf Platz 3 liegt mit 15 Litern das
Wäschewaschen, anschließend folgen Putzen, Gartenarbeit und Autowaschen mit
insgesamt 7 Litern sowie das Geschirrspülen (ebenfalls 7 Liter). Das
Schlusslicht bilden die 5 Liter, die wir täglich zum Trinken oder Kochen
verwenden.
Allerdings ist dies nur der direkte Wasserverbrauch, nicht
eingerechnet wurden die 4000 Liter virtuelles Wasser, die täglich im
Durchschnitt zur Herstellung von den jeweils verzehrten Lebensmitteln benötigt
werden. Jene entsprechen in etwa 28,5 Badewannen! Die
Spitzenreiter sind hierbei Kaffee mit 20 000 Litern pro Kilogramm und
Rindfleisch mit 15455 Litern pro Kilo.
Zwar hatten wir in Deutschland immer im Hinterkopf, dass es an anderen Orten auf der Welt nicht so viel und unbeschränkt Wasser gibt, aber so deutlich wie in den letzten Tagen und Wochen haben wir das wohl nie gespürt. Grob geschätzt hat sich unser Wasserverbrauch um 100 Liter verringert und wir benötigen durchschnittlich am Tag jeweils ca. 20-25 Liter (6 Liter für Essen/Trinken und Abspülen, 10 Liter Klospülung, 6 Liter Körperpflege/Duschen mit Eimer).
Es hat uns bisher
noch nie direkt betroffen, aber jetzt sind wir irgendwie mittendrin und die
Wasserverschwendung in Deutschland kommt uns so lächerlich vor. Während man
hier das Leitungswasser nicht ungefiltert trinken kann und viele Menschen auf
der Welt nicht einmal einen Trinkwasserzugang haben, wird in Deutschland sogar
Trinkwasser für die Klospülung verwendet! Wozu denn eigentlich? Wo bleibt da
die Vernunft?
Quelle: http://nachhaltig-sein.info/wp-content/uploads/2013/05/WJ_Infografik_Virtuelles_Wasser.jpg |
Dieses Video, welches uns eine indische Freundin zeigte, beschäftigt sich ebenfalls mit der großen Wasserproblematik.
6 o’clock in the morning, time to get up. Going half
awake to the bathroom for the daily washing routine. Using the toilet and
taking a warm shower to get completely awake. The first coffee in the morning is
followed by the second way to the bathroom for brushing one’s teeth. This is how
most people´s daily morning routine looks like.
But wait a second! Not all of us have 24 hours unlimited
access to clean water. Just opening the tab to get fresh drinking water? Not
the reality for many humans.
During our last two months here in India, we have
experienced what a precious resource water is. We cannot drink the pure water
from the tap without boiling or filtering it, but in fact this only harms our convenience.
The real problem is the common water shortage.
Especially here in the Indian state Karnataka we are faced
with this problem. Due to less rainfalls during the last years and a nearly
complete “Monsoon gap” this year, notably the high number of farmers is
confronted by serious problems. They depend on this natural sort of watering.
Caused by the less rainfalls lots of crop failures happen. Moreover, the
drinking water reserves start running out.
In addition to these difficult circumstances, there is
another issue this year:
Because of its geographical position at the end of the
Cauvery-River, Tamil Nadu (one of Karnataka´s neighbour states) also has to
deal with big water shortages, therefore the people in Tamil Nadu rely on water
deliveries from Karnataka. In 2016 the High Court decided, that Karnataka has
to give more water to Tamil Nadu. Regarding the common water shortage this
year, many citizens started strikes, demonstrations and riots.
But these issues don´t concern only the Indian
subcontinent but the whole world. In every part of the world you can notice
consequences because of the increasing water shortages more or less. The
switched off public showers at Mallorca´s beaches, the worst drought in
California since 1200 years ago or the urgent water lack in Ethiopia are only a
few examples out of many for a situation that will deteriorate and has effect
on us at this stage.
That´s why lots of statistics and prospects deal with
the future development of the world´s water resources, for instance a forecast
published by the weekly paper “Die Welt” (in English. “The world”) in October 2015.
Source:
https://www.welt.de/img/wissenschaft/umwelt/mobile114678599/1717933307-coriginal-w2500/Wassermangel-22-03-2012.jpg
(15.09.2016)
|
Advices
like “Switch off the tab while brushing your teeth “or “abide long shower
sessions” are well known by most of the people but they don´t solve the problem
and ensure our future. So it´s a very reasonable statement, that we will fight
in a Third World War about the last water resources.
Due to that
we informed us about a person´s daily and ordinary water consumption in
Germany. Most of the daily needed water is used for the personal hygiene like
showering (44 liters). 33 liters are consumed for the toilet flush and 15
liters for clothes washing. An ordinary household expends each 7 liters on
cleaning, car wash, gardening and dish washing. In addition there are 5 liters
used for drinking and cooking. But this calculation doesn’t include the 4000
liters of virtual water which are needed for producing food eaten on a day.
With these 4000 liters you could fill 28,5 bathtubs!
In Germany
we kept the fact ,that there are places in the world where people do not have
such an easy and nearly unlimited access to clean water, at the back of our
minds but this circumstance never has been affected us like in the last days
and weeks! Our daily water consumption derogated roughly about 100 liters and
we use approximately 20-25 liters a day on average (6 for food and drinking, 10
for the toilet flush and 6 for showering with a bucket).
Since we
have experienced these limitations and got to know more about the big water
issues we consider the enormous waste of water in Germany as such a ridiculous
thing. Here you can´t drink water from the main and many people in the world
don´t even have access to clean drinking water while in Germany this drinking
water is even used for the flush! But for what reason? Where has all
sanity gone?
Quellen/Sources:
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen